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Kalkulieren, Handeln, Wahrnehmen. Für eine neue Methodik der spätmittelalterlichen Wirtschaftsgeschichte

Im späten Mittelalter veränderte sich die Welt: Zahlreiche Großthesen verorten in der Zeit vom 14. bis zum 17. Jahrhundert entscheidende Weichenstellungen für die relevanten Fragen unserer Zeit. Kapitalismus, Protoindustrialisierung, europäische Weltbeherrschung oder massive Eingriffe des Menschen in die Natur nahmen im Spätmittelalter konkrete Formen an - um nur einige Beispiele zu nennen. Um diese Dynamiken besser erfassen zu können, scheint es geraten, das in letzter Zeit zunehmende gegenseitige Interesse von Kultur- und Wirtschaftsgeschichte erstens auf die Zeit des Spätmittelalters auszudehnen und zweitens zu einer konkreten, reflektierten Zusammenarbeit auszubauen.

In unserem Netzwerk sollen deshalb kultur-, sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Zugänge zur Wirtschaftsgeschichte nicht nur abstrakt diskutiert und gegenübergestellt, sondern zu einer neuen, tiefenschärferen Methodik kombiniert werden. Dazu wollen wir uns mit fünf grundlegenden Themenbereichen beschäftigen, die die Wirtschaft als gesellschaftlichen Sektor erfassen können, nämlich Markt, Arbeit, Kredit/Geld, Konsum und Produktion/Landwirtschaft.

Diese Themenbereiche sollen zugleich die Kapitel in einer gemeinsam zu schreibenden Monographie darstellen, die auf diese Weise exemplarisch darlegen soll, welche Methoden wie kombiniert und angewandt werden können und welches Quellenmaterial das späte Mittelalter dafür bietet.

Arbeitskreis Spätmittelalterliche Wirtschaftsgeschichte

Im Dezember 2012 haben Dr. Ulla Kypta, Dr. Tanja Skambraks und ich den Arbeitskreis spätmittelalterliche Wirtschaftsgeschichte gegründet.

In diesem Arbeitskreis soll es um Methodendiskussion zur spätmittelalterlichen Wirtschaftsgeschichte gehen.
Wir diskutieren verschiedene Möglichkeiten, Wirtschaftsgeschichte für das Spätmittelalter zu betreiben: Die Forschung arbeitet mit wirtschaftswissenschaftlichen, sozialwissenschaftlichen und kulturhistorischen Methoden und Modellen, um wirtschaftliche Zusammenhänge zu erklären. In unserem Arbeitskreis kommen Vertreter dieser verschiedenen Ansätze zusammen, um über ihr methodisches Vorgehen zu reflektieren, sich von alternativen Herangehensweisen inspirieren zu lassen und vielleicht sogar zu einer Synthese verschiedener Methode und Ansätze zu gelangen.
Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben und Sie bei unserem Arbeitskreis mitarbeiten möchten, melden Sie sich bei uns!

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